PROJEKT NIKO: ERDöL UND ERDGAS AUS TONSTEINEN – POTENZIALE FüR DEUTSCHLAND
In den USA konnte durch die rasante Entwicklung bei der Aufsuchung und Produktion von Schiefergas in den letzten zehn Jahren, eine bevorstehende hohe Importabhängigkeit abgewendet werden. Auch hierzulande könnten bislang ungenutzte Potenziale in nicht-konventionellen Erdgasvorkommen existieren. Hierzu zählen insbesondere Kohleflözgas und Schiefergas (Shale Gas).
Bislang liegen allerdings keine belastbaren Informationen zum tatsächlichen Rohstoffpotenzial von Schiefergas in Deutschland vor. Die Bundesregierung hat die Deutsche Rohstoffagentur in der BGR daher beauftragt, das Potenzial an Schiefergas und Schieferöl in Deutschland zu ermitteln. Diese Arbeiten fließen darüber hinaus in eine globale Erhebung des Potenziales an nicht-konventionellem Erdgas in Zusammenarbeit mit dem US Geologischen Dienst (USGS) ein.
Primäres Ziel des Forschungsprojektes Niko (Nicht-konventionelle KW) ist die Erfassung des heimischen Nutzungspotenzials von Erdöl und Erdgas aus Tonsteinen. Untersuchungsobjekt der Arbeiten sind dabei die Tonsteinformationen, die je nach Zusammensetzung des organischen Materials und der thermischen Reife entweder ein Erdgas- oder ein Erdölpotenzial aufweisen können. Mit sedimentologischen, geochemischen, petrographischen und strukturgeologischen Analysen werden die Tonsteine charakterisiert, ihr Erdgas- und das Erdölpotenzial bewertet und eine Ressourcenabschätzung durchgeführt. Neben der geowissenschaftlichen Untersuchung und der Quantifizierung der Potenziale werden zusammen mit wissenschaftlichen Partnerinstitutionen auch wirtschaftliche Aspekte betrachtet sowie neue technische Konzepte der Nutzung bewertet. Im Rahmen des Projektes werden zudem Aspekte der nachhaltigen Nutzung betrachtet.