PROF. DR. PAUL SCHMIDT-THOME, 100.GEBURTSTAG

Paul Schmidt-Thomé wurde am 16. Juli 1911 in Köln geboren.

1930 studierte er in Freiburg und später in Bonn Geologie. Er promovierte 1936 mit der Arbeit „Stratigraphie und Tektonik der Alpenrandzone zwischen Wertach und Pfronten im Allgäu“ bei Cloos und M. Richter.

Auf Empfehlung von Brinkmann, bei dem er Assistent in Hamburg war, ging Schmidt-Thomé 1938 nach Spanien , um im Auftrag des reichseigenen Bergbau-Konzerns MONTANA rüstungsrelevante Mineralrohstoffe zu prospektieren.

In Bilbao heiratete er 1939 Bertha Fessler, eine Münchnerin, die er während seiner beruflichen Tätigkeit in Hamburg kennengelernt hatte. Im Verlauf der Ehe wurden vier Söhne und eine Tochter geboren.

1941 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Assistent bei Stille an der Humboldt-Universität in Berlin; am Reichsamt für Bodenforschung legte er die geologische Staatsprüfung ab. 1942 habilitierte er sich bei Stille mit der Arbeit „Paläozoisches Grundgebirge und junges Deckgebirge im westlichen Zentralspanien“. 1943 wurde er bis zum Kriegsende erneut zur MONTANA nach Spanien abgeordnet.

1946 erhielt Schmidt-Thomé eine Anstellung am Bayerischen Geologischen Landesamt in München. 1953 wurde er Extraordinarius für Geologie an der TU München, 1954 Ordinarius des dort neu eingerichteten Geologischen Instituts. Vier Rufe an andere Lehrstühle nahm er nicht an, um sich dem Auf- und Ausbau seines Instituts zu widmen, das er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1977 leitete.

Gutachterreisen mit den unterschiedlichsten Themen führten ihn in die Mittelmehrländer, nach Nord- und Westafrika, Nord- und Südamerika und Südost-Asien.

Von seinen 85 Publikationen sind hervorzuheben „Tektonik“, Band II, Lehrbuch der Allgemeinen Geologie“(1972) und sein Spätwerk „Helgoland", Sammlung Geologischer Führer 82 (1987).

1979 bekam Schmidt-Thomé von der DGG die Hans-Stille-Medaille verliehen.

Verständnis, Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Respekt vor den Mitmenschen zeichneten Schmidt-Thomé besonders aus und brachten ihm national und international allseitige Anerkennung ein.

Abschließend ist noch besonders hervorzuheben, dass Paul Schmidt-Thomé dieses weite und kräftezehrende Arbeitsspektrum ohne die unermüdliche und selbstlose Unterstützung seiner Frau Bertha kaum hätte erreichen und erfüllen können; ihr gebührt an dieser Stelle ganz besonderer Dank.